Damian by Susanne Caspary

Damian by Susanne Caspary

Autor:Susanne Caspary [Caspary, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2013-11-17T23:00:00+00:00


Als Damian und Rachel vor mehr als zwei Stunden nach Hause gekommen sind, ging Damian sofort in sein Arbeitszimmer. Er hat Fragen, auf die er dringend Antworten braucht. Rachel ging wortlos auf ihr Zimmer. Seitdem hat er weder etwas von ihr gehört, noch gesehen. Ihr werden viele Dinge durch den Kopf gehen und sie wird sicherlich all die Puzzlestücke der letzten Tage zu einem Ganzen zusammenfügen. Und dann werden sich ihr Fragen stellen, viele Fragen. Die große Standuhr im Arbeitszimmer schlägt zehn Uhr. Im Haus ist es still. Damian nimmt eine Bewegung wahr und blickt hinter seinem Schreibtisch auf. Rachel steht in der Tür. Sie trägt in der einen Hand einen Teller mit einem Sandwich und in der anderen ein Glas Milch. Sie trägt den Pyjama, den Mrs. Handerson ihr gegeben hat. Es ist einer von seinen Pyjamas und er bemerkt entzückt, wie sich die Hose und das Hemd lose und viel zu weit um Rachels zierliche Figur schlingen.

„Darf ich Dir Gesellschaft leisten?“, fragt sie ihn leise, fast schüchtern. Damian nickt ihr zu. Sie kommt langsam auf ihn zu und stellt zunächst den Teller und dann das Glas auf den Tisch vor dem Sofa. Dann lässt sie sich in die Polster fallen.

„Woran arbeitest Du?“, fragt sie bemüht beiläufig und beißt herzhaft in ihr Brot. Damian beobachtet sie, sieht, wie sie kaut und sich die Lippen leckt. Ein Krümel hat sich in ihrem Mundwinkel verirrt und sie leckt ihn mit der Zunge auf. Damian schluckt, versucht sich auf ihre Frage zu konzentrieren, obwohl ganz andere Dinge in seinem Kopf herum spuken.

„Ich versuche herauszufinden, woher die Schatulle stammt und was sich in ihr befand“, antwortet er wahrheitsgemäß und sieht nun, wie sie mit einem ordentlichen Schluck Milch den Bissen Brot hinunter spült. Ihre Blicke treffen sich und Damian möchte am liebsten zu ihr laufen und ihr den winzigen Milchbart von der Oberlippe lecken, aber Rachels Zunge ist schneller. Verdammt, sie ist eine Versuchung, der er nur sehr schwer widerstehen kann.

„Ich möchte mehr wissen über Dich und die Vampire. Ich möchte versuchen Euch zu verstehen“, gesteht sie leise zwischen zwei Bissen. Damian nickt ihr schweigend zu. „Wie heißt diese Frau, die Dich zu einem Vampir gemacht hat?“, ist die erste Frage, die ihr seit Stunden auf den Lippen brennt.

„Ihr Name ist Leylha.“ Augenblicklich scheint die Temperatur in dem Zimmer um einige Grad zurückgegangen zu sein und ein Frösteln schüttelt Rachel für die Winzigkeit einer Sekunde.

„Erzähl mir mehr von ihr!“, fordert sie ihn dennoch interessiert auf und hält seinen Blick.

„Sie ist die Urmutter aller Vampire. Niemand weiß, woher sie stammt. Es gibt keine Überlieferungen, ob sie als Vampir geboren oder erschaffen wurde. Es gibt jedoch eine Legende. Du kennst die Mythen der Lilith?“

Rachel nickt zaghaft. „Sie soll die erste Frau Adams gewesen sein“, ergänzt sie.

„Sie war Adam völlig gleichberechtigt und ebenbürtig“, fährt Damian fort. „Sie verstand sich als freies Wesen und Unterwürfigkeit war ihr fremd. Ihr stolzes und selbstbewusstes Auftreten stießen nicht gerade auf die Zustimmung Gottes. Zudem weigerte sie sich, Adam zu dienen. Es kam zum Streit zwischen den beiden, in dessen Verlauf Lilith Adam verließ.



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